Wie der Pull Up Samplecase entstand – Die Gründungsgeschichte

Wie der Pull Up Samplecase entstand – Die Gründungsgeschichte

Wie alles begann – die Geschichte hinter dem Pull Up Samplecase

Die besten Ideen werden nicht am Schreibtisch entwickelt – sie entstehen mitten in der täglichen Arbeit. Genau so begann die Geschichte des Pull Up Samplecase.

Ich war viele Jahre Inhaber zweier Optikgroßhandelsunternehmen: Libuda Optic World, gegründet 1987, und Opticunion GmbH, gegründet 1996. Beide Betriebe habe ich 2022 verkauft – und sie sind bis heute erfolgreich am Markt. Doch der eigentliche Ursprung unserer heutigen Geschichte liegt in einem ganz anderen Kapitel: in der täglichen Herausforderung, Brillenkollektionen professionell, platzsparend und kundenfreundlich zu präsentieren.

 

Wenn Koffer zum Hindernis werden

Im Außendienst gilt eine einfache Wahrheit: Je mehr der Handelsvertreter zeigt, desto mehr verkauft er. Neue Kollektionen bedeuten neue Chancen – aber auch neue Musterkoffer. Und mit jeder Saison wurde das System schwerfälliger: Unsere Außendienstmitarbeiter reisten teils mit vier bis sechs Kollektionen im Gepäck. Die Reaktion vieler Optiker war eindeutig: „Wollen Sie bei uns einziehen?“

Die Grenze war erreicht. Viele Kunden baten darum: „Bitte zeigen Sie mir nur die Neuheiten.“ Unsere Vertreter reagierten – sie trafen eine Vorauswahl und kamen nur noch mit dem Koffer für die aktuelle Kollektion. Der Effekt war kurzfristig positiv: Man war schneller fertig, der Kunde gab seine Bestellung auf. Doch langfristig hatte das zwei entscheidende Nachteile:

  1. Die durchschnittliche Auftragshöhe pro Kunde sank deutlich.

  2. Noch vorhandene Brillenfassungen im Lager wurden nicht mehr gezeigt – und dadurch schlichtweg vergessen.

Für einen Großhandel ist das eine gefährliche Entwicklung. Denn erfolgreiche Modelle lassen sich oft mehrfach verkaufen – wenn sie denn sichtbar bleiben. Wie oft hörte ich: „Diese Fassung war super – die war sofort weg.“ Aber sie wurde nicht nachgeordert, weil sie schlicht nicht mehr im Koffer war.

Der Wunsch nach einer besseren Lösung

Ich sprach mit vielen Kofferherstellern – doch die Reaktionen waren ernüchternd. Eine Aussage werde ich nie vergessen:
„Was wollen Sie denn an einem Brillenkoffer verändern? Die bauen wir seit 50 Jahren gleich.“

Aber genau das war das Problem. Ich war überzeugt: Da muss sich etwas ändern. Also machte ich mich selbst auf die Suche nach einer Lösung, mit der man viele Fassungen auf kleinstem Raum schnell, strukturiert und beeindruckend präsentieren kann und vor allem ohne das der Vertreter eine Vorauswahl trifft. 

Die Geburt einer Idee – und der erste Prototyp

Über ein Jahr lang tüftelte ich an einer neuen Lösung. Am Ende stand der erste Prototyp – ein faltbarer Musterkoffer mit Auszugsmechanismus. Er war groß, sperrig, schwer zu bedienen – aber er funktionierte.

Mein damaliger Patentanwalt – heute ein Freund – erkannte sofort das Potenzial. Gemeinsam meldeten wir das erste Patent an.

Ich gab diesen Prototyp einem Handelsvertreter mit auf die Reise; die Rückmeldung ließ nicht lange auf sich warten: Er wollte ihn nicht mehr hergeben. Das war für mich der Beweis, dass die Idee funktionierte – auch wenn der Weg zur Serienreife noch weit war.

Ursprünglich hatte ich diese Brillenkoffer nur für den Eigenbedarf meiner Firmen entwickelt. Doch ein guter Bekannter sah den Prototypen und sagte mir mit Nachdruck: „Daraus musst du eine eigene Firma machen – das ist ein Game changer!“ Ich zögerte. Ich hatte bereits zwei Unternehmen, zwei volle Kalender, zwei volle Verantwortungen.

Doch dann trat ein leitender Mitarbeiter an mich heran und sagte: „Ich will das Projekt leiten, das würde mir Spaß machen den Vertrieb aufzubauen.“ Damit war die Entscheidung gefallen.

Auf einer Geschäftsreise nach England schrieb ich den Businessplan – und fand den passenden Namen: Pull Up Case.

Heute: Eine Lösung für den weltweiten Einsatz

Was als Notlösung begann, ist jetzt ein weltweit geschätztes System. Der Pull Up Samplecase wird heute in über 60 Ländern eingesetzt. Wir produzieren in Deutschland und China, haben einen Vertrieb vor Ort in Asien und eine Distribution in Indien.

Der Pull Up Case ist mehr als nur ein Koffer. Er ist die Antwort auf ein Problem, das viele jahrelang hingenommen haben – bis jemand gesagt hat: Es geht auch anders.

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